Impressionen aus Seealpen und von Korsika
Bereits zum sechsten Mal war der RSC auf einer großen, fast zweiwöchigen Etappenfahrt unterwegs - und wieder ging es nach Frankreich! Unsere diesjährige Tour de France hatte dabei alles zu bieten, was das Rennradfahrerherz begehrt - und als Premiere fanden einige Etappen auf einer Insel statt - nämlich auf Korsika.
Gestartet wurde in Le Sauze, in der Nähe von Barcelonnette. Das liegt am Fuße so namhafter Pässe wie Col de la Bonette und Col d'Allos. In 3 Etappen ging es zunächst nach Toulon ans Mittelmeer. Schon auf der ersten Etappe stand mit dem Col d'Allos ein richtiger Alpenriese auf dem Programm, der uns auf über 2200 m über NN führte. Die folgenden Etappen brachten uns dann über eher hügeliges Gelände zu einem der größten Fähr- und MIlitärhäfen Frankreichs. Auf dem Weg dorthin passierten wir, wie schon bei unserer Etappenfahrt 2014, die Gorges du Verdon, die uns erneut begeisterte und in ihren Bann zog. Vor allem an den ersten Tagen setzte uns aber die große Hitze zu. Bei Temperaturen weit jenseits der 30 Grad-Marke bildeten sich eindrucksvolle Salzkrusten auf den Trikots und ausreichende Elektrolytzufuhr war das A und O.
Von Toulon ging es mit einer Nachtfähre nach Bastia auf Korsika. Hier standen im Nordteil der Insel fünf sehr schöne und eindrucksvolle Etappen auf dem Programm. Schon die erste, die uns rund um das wunderschöne Cape Corse führte, war ein lanschaftliches Highlight besonderer Güte und auch die folgenden Tage brachten zahllose atemberaubende Eindrücke von dieser wunderschönen Ínsel, die doch etwas abseits der großen Touristenströme liegt und ihre Schönheiten nur nach schweißtreibenden Kletterpartien über anspruchsvolle Gebirgspässe preisgibt. Nicht umsonst wird Korsika gerne als "Gebirge im Meer" beschrieben.
Viele Teilnehmer waren sich trotz des anspruchsvollen Profils einig, dass dies nicht der letzte Besuch auf diesem Fleckchen Erde gewesen sein soll.
Mit "einer Träne im Knopfloch" bestiegen wir in Ajaccio schließlich wieder die Fähre zurück auf das Festland - dieses Mal ging es nach Nizza. Obwohl strahlender Sonnenschein herrschte, setzte der Wellengang bei dieser Überfahrt einigen ordentlich zu - auch die härtesten Radfahrer/-innen werden mal seekrank. Von Nizza aus waren noch einmal vier sehr anspruchvolle Etappen auf dem Weg zurück nach Barcelonnette zu bewältigen. Diese führten uns über zahlreiche Hochgebirgspässe, darunter am letzten Tag die 2802 m hohe Cime de la Bonette. 2014 waren wir hier noch in einen heftigen Gewitterschauer geraten und hatten so von der grandiosen Aussicht nichts gesehen. Dieses Mal spielte das Wetter mit und erlaubte uns - einmal mehr auf dieser Etappenfahrt - atemberaubende Panoramablicke. Fast unendlich weit konnte der Blick über die Gipfel des Parc National du Mercantour schweifen bevor es schließlich zurück zum Startort Le Sauze ging. Insgesamt haben wir auf 12 Etappen 1500 km mit 28.000 Höhenmetern absolviert.
Bis auf einen Sturz, der zum Glück relativ glimpflich verlief, sind alle heil ins Ziel gekommen. Allerdings waren einige, trotz oder vielleicht wegen der großen Hitze während der Tour, durch Erkältungskrankheiten beeinträchtigt. Die Hotels - überwiegend mit Halbpension gebucht - waren gut bis sehr gut, keine Selbstverständlichkeit in Frankreich.
Alles in allem wieder eine sehr schöne und erfolgreiche Etappenfahrt durch die Seealpen und Korsika. Die Planungen für die Etappenfahrt 2018 laufen bereits, sie wird voraussichtlich nach Slowenien führen.